Mittwochsimpuls (01.11.17) Loslassen

Lesedauer 4 Minuten

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Herbst- die Zeit der fallenden Blätter

In dieser Jahreszeit, in der die Tage kürzer werden, die Sonne an Kraft verliert und die Bäume und Sträucher ihre Blätter loslassen, wird uns auch immer wieder die Vergänglichkeit bewusst. In unserem Leben gibt es immer wieder Phasen des Loslassens.
Jede und jeder von uns muss ganz unterschiedliches Loslassen: Menschen. Lebensformen. Auch Ansichten und Einstellungen, Lebensgewohnheiten.
Wir müssen auch loslassen ohne es zu wollen. Oft werden wir nicht einmal gefragt. Unser Leben gleicht einem andauernden Umzug. Wir ziehen nicht nur von einem Ort zum nächsten, auch von einem Lebensabschnitt in den anderen und können nicht immer alles mitnehmen, was uns wichtig ist.
„Loslassen“ ist schwer. Ärzte und Psychologen wissen, dass viele Krankheiten daher kommen, weil Menschen einfach nicht „loslassen“ können und alles krampfhafte Festhalten sich auch auf die körperliche Gesundheit auswirken kann.
Jeder Lebensabschnitt beeinhaltet auch immer ein Loslassen. Das ist nicht immer einfach, vieles würden wir gerne festhalten. Nur wenn wir loslassen kann Neues entstehen. Was hindert uns? Meist scheint es uns sicherer zu sein an dem Festzuhalten, was wir kennen, wir haben Angst vor dem Ungewissen.
Festhalten hat also mit Angst zu tun. Wie können wir diese überwinden?

Wir müssen aus der ängstlichen Haltung herauskommen und stattdessen lernen zu vertrauen. Anstelle der Angstgedanken lernen wir eine vertrauensvolle Haltung einzunehmen.  Loslassen ist nur durch Vertrauen möglich.
Es gibt jemanden ,dem wir immer vertrauen können, in jeder Lebenslage. Es ist Jesus. Jesus will etwas Neues in uns schaffen. Wir lassen alles los, was uns nicht gut tut, das was uns schadet, um uns auf ein Leben mit Jesus einzulassen, der einen guten Plan für unser Leben hat und uns in die Freiheit führen möchte. Wo Türen sich schliessen, öffnet er uns neue, führt uns auf seine guten Wege. Auf ihn können wir uns immer verlassen, er bleibt immer derselbe, er ist der Grund auf dem wir stehen. Jesus unser Licht, der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.  2.Korinther 5,17

Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun! Es hat schon begonnen, habt ihr es noch nicht gemerkt? Durch die Wüste will ich eine Straße bauen, Flüsse sollen in der öden Gegend fließen. Jesaja 43,19

Unser Vertrauen auf ihn verändert unsere Gedanken, nimmt uns die Angst.
Loslassen hat also mit Vertrauen zu tun. Wir brauchen einen Halt bevor wir loslassen können.  Durch das Loslassen können wir wieder nach vorne schauen.
Wir können nicht tiefer fallen als in die liebenden Hände Gottes. Unser Vertrauen gründet auf dem Wissen, dass Gott immer nur das Beste für unser Leben möchte. Wenn wir ihm vertrauen, wird er uns führen durch alle Lebensabschnitte. Und selbst den Tod brauchen wir als Kinder Gottes nicht zu fürchten, denn im Tod werden wir auf ewig mit ihm vereint sein.
In der Bibel gibt es auch eine Geschichte über das Loslassen,  das Gleichnis vom verlorenen Sohn:
Und er [Jesus] sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.
Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie.
Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen.
Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben
und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten.
Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm.
Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger!
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.
Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!
Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.
Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße
und bringt das gemästete Kalb und schlachtet’s; lasst uns essen und fröhlich sein!
Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Lukas 15

In diesem Gleichnis sehen wir den Vater, der seinen geliebten  jüngeren Sohn loslassen muss. Wir können uns vorstellen, dass ihm das sicherlich nicht leicht gefallen ist und trotzdem hat er ihn ziehen lassen.
Auch der Sohn, der weggeht muss loslassen, sein Zuhause, seine Familie. Wir sehen er lässt alles los, seine Sicherheit, seinen Halt,  es fällt ihm nicht schwer, jedoch auf seinem Weg kommt er in Schwierigkeiten und verliert alles.
Auch Gott lässt in dieser Geschichte los. Er lässt die Menschen los. Er lässt uns die freie Entscheidung. Er zwingt niemandem zum Glauben an ihn. Wir haben die Freiheit.
Aber er freut sich über jeden, der umkehrt und zu ihm zurückkommt. Er ist auch noch da, wenn wir unsere eigenen Wege gegangen sind und dabei gescheitert sind. Er empfängt uns immer wieder mit offenen Armen, wie ein barmherziger Vater.
Wenn er unsere Wege begleitet, sind wir nie mehr alleine und müssen nicht alles aus eigener Kraft schaffen. Gott selbst ist unsere Kraft und unsere Stärke.
Sei gesegnet
Deine Ulrike
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6 Antworten auf „Mittwochsimpuls (01.11.17) Loslassen“

  1. danke, liebe ulrike, das passt in meine situation und hat mich sehr getröstet–ich wünsch dir gottes segen- du hast eine wunderbare gabe
    liebe grüsse ulla

  2. Liebe Ulrike,
    deine Worte passen genau in meine Situation. Ich denke dabei auch an ein Zitat von Konfuzius: „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.“ Ja, Festhalten ist Sicherheit, lasse ich los, falle ich vielleicht. Werhält mich dann? Ich bin froh, Jedus an meiner Seite zu haben, der mir sagt: „Du darfst loslassen, ich bin bei dir und halte dich. Wir machen das zusammen.“
    Ganz liebe Grüße
    Heike

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