Mittwochsimpuls (12.07.17) Der kaputte Krug

Lesedauer 5 Minuten

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Es war einmal ein Wasserträger in Indien.
Auf seinen Schultern ruhte ein schwerer Holzstab, an dem rechts und links je ein großer Wasserkrug befestigt war.
Nun hatte einer der Krüge einen Sprung. Der andere hingegen war perfekt geformt und mit ihm konnte der Wasserträger am Ende seines langen Weges vom Fluss zum Haus seines Herren eine volle Portion Wasser abliefern. In dem kaputten Krug war hingegen immer nur etwa die Hälfte des Wassers, wenn er am Haus ankam.
Für volle zwei Jahre lieferte der Wasserträger seinem Herren also einen vollen und einen halbvollen Krug.
Der perfekte der beiden Krüge war natürlich sehr stolz darauf, dass der Wasserträger in ihm immer eine volle Portion transportieren konnte. Der Krug mit dem Sprung hingegen schämte sich, dass er durch seinen Makel nur halb so gut war wie der andere Krug.
Nach zwei Jahren Scham hielt der kaputte Krug es nicht mehr aus und sprach zu seinem Träger: „Ich schäme mich so für mich selbst und ich möchte mich bei dir entschuldigen.“
Der Wasserträger schaute den Krug an und fragte: „Aber wofür denn? Wofür schämst du dich?“
„Ich war die ganze Zeit nicht in der Lage, das Wasser zu halten, so dass du durch mich immer nur die Hälfte zu dem Haus deines Herren bringen konntest. Du hast die volle Anstrengung, bekommst aber nicht den vollen Lohn, weil du immer nur anderthalb statt zwei Krüge Wasser ablieferst.“ sprach der Krug.
Dem Wasserträger tat der alte Krug leid und er wollte ihn trösten. So sprach er: „Achte gleich einmal, wenn wir zum Haus meines Herren gehen, auf die wundervollen Wildblumen am Straßenrand.“
Der Krug konnte daraufhin ein wenig lächeln und so machten sie sich auf den Weg. Am Ende des Weges jedoch fühlte sich der Krug wieder ganz elend und entschuldigte sich erneut zerknirscht bei dem Wasserträger.
Der aber erwiderte: „Hast du die Wildblumen am Straßenrand gesehen? Ist dir aufgefallen, dass sie nur auf deiner Seite des Weges wachsen, nicht aber auf der, wo ich den anderen Krug trage? Ich wusste von Beginn an über deinen Sprung. Und so habe ich einige Wildblumensamen gesammelt und sie auf Deiner Seite des Weges verstreut. Jedes Mal, wenn wir zum Haus meines Herren liefen, hast du sie gewässert. Ich habe jeden Tag einige dieser wundervollen Blumen pflücken können und damit den Tisch meines Herren dekoriert. Und all diese Schönheit hast du geschaffen.“

Autor unbekannt,
aus dem Englischen übersetzt

Für den einen ein Sprung in der Schüssel – für den anderen eine Blumenwiese.

Es kommt auf die Sichtweise an. Was für uns Menschen Mangel, Defizit, Beeinträchtigung, Schwäche, Unvollkommenheit bedeutet, ist für Gott kein Problem. Gott kann alles gebrauchen und Gutes daraus entstehen lassen. Er kann meine Schwächen in Stärken verwandeln.

Jesus Christus spricht: “Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ – ( 2.Kor. 12,9). Meine Möglichkeiten und Stärken sind begrenzt, kein Mensch ist ohne Fehler. Da wo meine Möglichkeiten enden, fangen Gottes Möglichkeiten erst an. Da erkenne ich, dass ich selbst nicht alles leisten kann, und auf seine Gnade und Barmherzigkeit angewiesen bin. Schwach zu sein ist keine Einschränkung, sondern eine Befreiung. Ich kann frei werden von dem Gedanken immer perfekt sein zu müssen, immer leisten zu müssen. Nein, ich darf mich auf meinen Vater im Himmel verlassen und zu ihm sagen: Vater, ich bin schwach, sei du meine Stärke.

Ich muss mich nicht mehr mit anderen Menschen vegleichen. Ich weiss, Gott hat einen perfekten Plan für mein Leben und er wird mir alle Dinge ( auch meine Schwächen und Fehler) zum Guten dienen lassen.

„Wir sind erst dann wirklich stark, wenn wir uns unserer Schwachheit
bewusst sind.“
Corrie ten Boom

Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir. 2. Korinther 12,9

Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst. 2.Korinther 4,7

„Alle Riesen Gottes waren schwache Menschen“ Zitat Hudson Tayler
EINFACH ZUM NACHDENKEN…
Jedes Mal, wenn ich sage:
„Jesus, das kann ich nicht“,
sagt Jesus:
„Ich weiß, aber ich kann“.

Jedes Mal, wenn ich sage:
„Jesus, ich bin nicht fähig“,
dann sagt er:
„Na und? Ich bin fähig.“
Und jedes Mal, wenn du sagst:
„Jesus, ich bin es nicht“,
dann sagt Jesus:
„Macht gar nichts! Ich bin“.
Es kommt nicht auf dich an.
Es kommt alleine auf Jesus an!
Und das nächste Mal, wenn du glaubst eine Entschuldigung zu haben, warum Gott dich nicht gebrauchen kann, dann denke an die folgenden Personen, die ich jetzt aufzähle:
Noah hat sich betrunken.
Abraham war zu alt.
Isaak war ein Tagträumer.
Jakob war ein Lügner.
Lea war hässlich.
Josef wurde misshandelt.
Moses war ein Mörder –
so wie David und Paulus.
Deborah war ein weiblicher Richter.
Gideon hatte Angst.
Simson hatte sogar lange Haare.
Rahab war eine Prostituierte.
David war zu jung –
übrigens so wie Jeremia und Timotheus.
David gab vor geistesgestört zu sein –
hatte eine Affäre und rannte weg von seinem Sohn.
Elia war ein Selbstmordkandidat.
Jeremia war depressiv.
Jesaja predigte nackt.
Jona rannte weg von Gott
und Naomi war eine Witwe.
Hiob hat alles verloren.
Johannes der Täufer aß Heuschrecken.
Petrus war jähzornig.
Johannes war selbstgerecht.
Die Jünger schliefen beim Beten.
Matthäus war ein Dieb.
Simeon war fanatisch.
Martha hat sich um alles gesorgt.
Maria war faul.
Maria Magdalena war Dämonen besessen.
Der Junge mit dem Fischen und Brot war unbekannt – bis heute.
Die Samaritanerin schlief mit mehreren Männern.
Zachäus war zu klein.
Paulus war allein stehend.
Markus hat aufgegeben.
Timotheus hatte ein Magengeschwür
und Lazarus war tot.
Was ist deine Entschuldigung?
Nenne mir bitte noch einen Grund,
warum Gott dich nicht gebrauchen kann?
Gott will und kann dich gebrauchen!
Gewiss nicht weil du so toll bist.
Sondern weil er dir ein neues Leben gegeben hat:
Und das ist Christus in dir.
Und aus seiner Kraft kannst du leben lernen.

„Keine Situation unseres Lebens braucht unfruchtbar zu sein. Durch die
Hingabe an Gott lässt sich alles in Segen verwandeln“
Corrie ten Boom

“Nicht dem, der am meisten arbeitet, auch nicht dem, der am meisten liest, vertraut der Herr Seine Gedanken an, sondern dem, der Ihn am meisten liebt (wie Maria Magdalene).” (James Butler Stoney)
Gebet: Danke Vater, dass du meine Stärke bist. In meiner Schwachheit vertraue ich auf dich. Du gibst mir alle Kraft, die ich brauche. Danke, dass ich in jeder Lebenssituation zu dir kommen darf und dir alles hinlegen darf. Danke, dass du mir eine neue Sichtweise schenkst. Du kannst jede Situation gebrauchen und in Schönheit verwandeln.
Hilf mir auch die Schwächen meiner Mitmenschen mit deinen Augen zu sehen. Ich möchte andere Menschen deswegen nicht verurteilen oder über sie richten, sondern für sie beten und sie in deine Hände geben. Amen

10 Antworten auf „Mittwochsimpuls (12.07.17) Der kaputte Krug“

      1. Mir scheint das alles widersprüchlich.
        Mal ist Jesus das Ziel, mal ist er der Weg.
        Mal ist er die Stärke, mal der Vater, mal sind sie verschieden, mal einer(mal eines)
        Glückwunsch zu so einem Chamäleon-Glauben.

  1. „Ich und der Vater
    sind eins!“
    Zwei Personen können ohne
    Probleme in vielen oder sogar
    allen Fragen „einig“ sein. Doch
    wenn Jesus Christus sagt: „Ich
    und der Vater sind eins“, dann
    geht es um viel mehr! Es geht
    um eine Wesenseinheit von zwei
    Personen, die zugleich auch
    eigenständige Persönlichkeiten
    sind. Darum reden die Bibel und
    auch wir von der „Dreieinheit“.
    Was für Gott selbstverständlich
    ist, ist für uns ein interessantes
    Geheimnis. „Ich und der Vater sind eins!“ –
    Die Dreieinheit
    Ohnehin schwingt bei diesem Thema das dem menschlichen Verstande unauflösbare Geheimnis
    der Dreieinheit im Hintergrund mit. Wie soll man begreifen, dass Vater und Sohn und Geist auf
    der einen Seite eins sind, auf der anderen Seite aber gleichzeitig auch drei separate Personen?
    Am besten lässt man dieses Geheimnis im Glauben stehen und hält es mit Luther, der kurz und
    bündig festhielt:
    „Der Sohn, wie auch der Geist, ist eine Person mit … Gott. … Der aber hat drei
    Personen, die doch unzertrennt sind und dasselbe Wesen haben.“

    1. „Darum reden die Bibel und auch wir von der „Dreieinheit“.“ Unsinn. Die Bibel redet nicht von Dreieinheit“. Ausdruck kommt nirgends in der Bibel vor.

      1. Die Dreieinheit Gottes – Vater, Sohn und Heiliger Geist – ist eine Tatsache. Drei Personen und doch ein Gott. Eins und doch drei. Drei und doch eins. Die Dreieinheit wird im Neuen Testament offenbart (man denke nur an die Szene der Taufe Jesu im Jordan), aber im Alten Testament bereits angedeutet. Und das schon im ersten Vers: „Im Anfang schuf [Singular] Gott [hebr. Elohim, das ist die Pluralform] die Himmel und die Erde“ (1. Mo 1,1). Siehe auch 1. Mose 1,26.27; Jesaja 63,7-14 und Haggai 2,4-9 und andere Stellen.
        Selbst wenn ausdrücklich die Einheit Gottes bezeugt wird – „der HERR, unser Gott, ist ein HERR“ (5. Mo 6,4) –, schimmert die Dreieinheit durch, denn das Wort für „ein“ [hebr. Echad] bedeutet an dieser Stelle „Einheit in der Verbindung“ (kommt auch in 1. Mose 11,6 vor) und nicht „einer allein“ [hebr. Yachid].
        Eine wirkliche Dreieinheit – die drei Personen umfasst – gibt es im ganzen Universum nicht mehr. Geschöpfe sind anders als der Schöpfer. Das ist auch nicht verwunderlich. Wenn Gott auch in dieser Hinsicht wahrlich einzigartig ist, so gibt es gewisse „Dreieinheiten“ doch auch, was uns vielleicht das Verständnis für eine Dreieinheit erleichtert.
        So „verfügt“ der Mensch über Geist, Seele und Leib. Man muss das voneinander unterscheiden. Und doch ist es ein Mensch. Oder denken wir an die Zeit. Es gibt nur eine Zeit – und doch ist zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu unterscheiden.
        [In Anlehnung an „The Trinity“ von D. + R. Harris]

      2. „Die Dreieinheit Gottes – Vater, Sohn und Heiliger Geist – ist eine Tatsache.“
        Oh Gott. Glaubensvorstellungen sind keine Tatsachen.

      3. „Die Dreieinheit wird im Neuen Testament offenbart“
        Nein nirgendwo. Sie wird hineingelesen. Jesus war Unitarier, kein Trinitarier.

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