Mittwochsimpuls Da sein wo ich gerade bin

Lesedauer 5 Minuten

Der Mensch hat von Gott die Fähigkeit bekommen zu denken. Er kann seine Gedanken auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ausrichten. Gott hat uns nach seinem Ebenbild erschaffen und das Denken ist Teil unserer Ähnlichkeit mit Gott. Im Gegensatz zu Tieren können wir Menschen in die Zukunft schauen, planen, analysieren und uns Ziele und Visionen setzen.

Wir können uns auch in die Vergangenheit zurückversetzen, uns erinnern und aus den verschiedenen Erfahrungen – guten wie schlechten- lernen. Gedanken haben Macht.

Ich bin ein Mensch, der sehr viel nachdenkt, ich denke mehr als ich rede und deshalb schreibe ich auch so gerne. Wenn ich schreibe habe ich mehr Zeit meine Gedanken zu ordnen, analysieren und in Worte zu fassen.

Im Wort Gottes ist mir folgender Vers über die Gedanken ins Auge gesprungen:

“ Mehr als auf alles andere achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben. “ Sprüche 4,23

Das bedeutet für mich achtsam zu sein, worauf und wohin ich meine Gedanken lenke. Letzte Woche habe ich darüber geschrieben, worauf mein Blick gerichtet sein soll.

Zum Nachlesen:

Worauf ist mein Blick gerichtet https://www.glaube-hoffnung-liebe.com/mittwochsimpuls-worauf-ist-dein-blick-gerichtet/

Heute möchte ich darüber schreiben im Hier und Jetzt zu leben, in der Gegenwart zu sein und jeden Augenblick als kostbares Geschenk zu erleben.

Ich glaube es ist gut Pläne und Ziele zu haben und vorauszuschauen, sowie es auch gesund ist schöne Erinnerungen zu haben und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Aber ich sollte mir bewusst machen, dass ich heute lebe und heute der einzige Tag ist an dem ich etwas tun kann. Das Vergangene ist geschehen und ist nicht veränderbar und die Zukunft existiert nur in meinen Vorstellungen. Heute, in dieser Stunde kann ich Leben gestalten.

Mache keinen Augenblick von dem abhängig, was morgen sein mag. Denke nur an diesen Tag und diese Stunde und deine Treue zum Weg, denn der nächste Augenblick ist ungewiss und ungewusst.

Dogen Zenji

Die wichtigste Stunde
ist immer die Gegenwart.
Der bedeutendste Mensch
ist immer der, der dir
gerade gegenübersteht.
Das notwendigste Werk
ist stets die Liebe.

Meister Eckhart

Das ist nicht immer einfach und schon öfter bin ich in meiner Gedankenwelt nicht da, wo ich gerade bin. Ich lasse mich ablenken durch allerlei Dinge, die mir durch den Kopf gehen. Anstatt im Augenblick zu sein, denke ich schon daran was danach kommt oder bleibe in der Vergangenheit stehen. Ich möchte immer mehr lernen bewusst im Moment zu leben und dem jetzigen Augenblick meine ganze Aufmerksamkeit zu geben.

  • auf das, was ich gerade tue
  • auf den Menschen, der mir gerade gegenübersteht
  • auf Gelegenheiten, jetzt etwas Gutes zu tun

Genau diese Augenblicke im Hier und Jetzt sind kostbare Geschenke.

Lebe im Hier und Jetzt

Ich bin dankbar, dass ich Gott vertrauen kann, dass er mir jeden Tag neu die Kraft gibt die ich brauche, um alle Herausforderungen des Alltags zu bewältigen.
Jeder Tag ist ein Geschenk und mir wird bewusst, dass Gott möchte dass ich diese Zeit neben meinen täglichen Aufgaben auch nutze um

  • in seiner Gegenwart zu sein
  • mir selbst etwas Gutes zu tun
  • Zeit für Beziehungen, für meine Familie, meine Mitmenschen zu haben

Bei meiner Arbeit als Tagesmutter kann ich in dieser Hinsicht sehr viel von kleinen Kindern lernen. Wenn ich sie beim Spielen, in ihren Aktivitäten beobachte, erkenne ich daß sie immer im Hier und Jetzt leben. Sie lassen sich nicht leicht ablenken und sind so auf ihre Beschäftigung fokussiert, dass sie mir oft gar nicht zuhören, wenn ich sie rufe. Sie sind mit Begeisterung und Hingabe bei der Sache. Sie achten nicht auf die Zeit und auf die Uhr. Morgen und Gestern interressiert sie nicht. Diese Spontaneität und Kreativität in der Gegenwart zu leben haben wir Erwachsene verlernt.

Ich kann meine Vergangenheit sowie meine Zukunft ganz in Gottes Hände legen und mich so mehr und mehr auf die Gegenwart konzentrieren. Das Alte loslassen und heute die Samen für die Zukunft säen. Meine Zeit in seinen Händen zu wissen bewahrt mich vor Zukunftssorgen und Schuldgefühlen über Vergangenes.

“ Meine Zeit steht in deinen Händen“ Psalm 31,16

Meine Aufgabe ist es täglich auf meine Gedanken zu achten und wachsam zu sein:

  • Wo bin ich in meinen Gedanken
  • Womit beschäftige ich mich
  • welche Gedanken wollen mich von der Gegenwart ablenken

Alles was gestern war ist vorbei und hat keine Macht mehr über mein Leben, denn Jesus hat dafür am Kreuz mit seinem Leben bezahlt. Er ist für meine Schuld gestorben, für vergangene und zukünftige Fehler. Durch den Glauben an sein Erlösungswerk bin ich frei.

“ Das bedeutet aber, wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen“ 2. Korinther 5,17

Ein weiser Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Aufgaben immer so gesammelt sein könne: «Wie gestaltest du denn dein Leben, dass du so bist, wie du bist, so gelassen und so in dir ruhend?»
Der Mann sprach: «Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich .. .» Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort: «Das tun wir doch auch. Aber was machst du noch, was ist das Geheimnis deines Mensch-seins?»

Der Mann antwortete den Fragenden wiederum: «Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich spreche, dann spreche ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich höre, dann höre ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich …»
Da sagten die Neugierigen: «Das wissen wir jetzt. Das tun wir alles auch!»

Der Mann aber sprach zu ihnen: «Nein, eben das tut ihr nicht: Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr geht, seid ihr schon angekommen; wenn ihr sitzt, dann strebt ihr schon weiter; wenn ihr schlaft, dann seid ihr schon beim Erwachen; wenn ihr. esst, dann seid ihr schon fertig; wenn ihr trinkt, dann kostet ihr nicht genug; wenn ihr sprecht, dann antwortet ihr schon auf Einwände; wenn ihr schweigt,: dann seid ihr nicht gesammelt ge-nug; wenn ihr schaut, dann vergleicht ihr alles mit allem; wenn ihr hört, überlegt ihr euch schon wieder Fragen; wenn ihr lest, wollt ihr andauernd wissen; wenn ihr arbeitet, dann sorgt ihr euch ängstlich; wenn ihr betet, dann seid ihr von Gott weit weg .. . »

Überliefert

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