Mittwochsimpuls Mobbing

Lesedauer 4 Minuten

Mobbing wird in Wikipedia folgendermaßen definiert: „Wiederholtes, regelmäßiges, vorwiegend seelisches Schikanieren. Quälen und verletzen eines einzelnen Menschen durch eine Einzelperson oder beliebige Art von Gruppe“.

Ich denke jeder von uns hat ein solches Verhalten schon öfter in seinem Umfeld wahrgenommen oder ist sogar selber davon betroffen. Es ist erschreckend und macht mich traurig und betroffen wie wir Menschen oft miteinander umgehen. Mobbing ist ein Thema in allen gesellschaftlichen Bereichen, in der Schule, am Arbeitsplatz, in Vereinen, im Internet. Demütigungen, Verbreitung von Lügen, Kritik, Gewaltandrohungen führen zu Ausgrenzung und sozialer Isolation.

Ich persönlich kann mich an solche Momente in der Schulzeit erinnern, in denen ich mich von der Klassengemeinschaft ausgeschlossen fühlte. Da ich eher ruhig und introveriert war, und nicht bei allem mitmachte, war ich eher Einzelgänger in der Klasse.

Vielleicht kennt jemand von euch auch so wie ich Situationen, wo man mit Menschen zusammen ist und einer beginnt über eine Person zu sprechen und zu lästern, die gar nicht anwesend ist. Wo man dann in Gefahr steht mitzumachen, um nicht selber abgestempelt zu werden oder man hat die Wahl gar nichts zu sagen und wird stillschweigend zum Mittäter oder man bringt den Mut auf, sich für die abwesende Person einzusetzen, man versucht zu schlichten und die üble Nachrede zu stoppen.

Ebenso kann ich mich noch gut erinnern an Freundschaften in der Kindheit, in denen es auch manchmal so Vorfälle gab. Ich hatte damals zwei gute Freundinnen, die in der Nachbarschaft wohnten und wir haben viel zu dritt unternommen. Meistens war alles gut, aber so manchesmal ist bei der einen oder anderen Neid und Eifersucht aufgekommen und dann haben sich meistens zwei zusammengetan und über die dritte schlecht geredet. Das hat sich dann immer mal wieder abgewechselt, eine wurde immer zum Sündenbock für alles und die beiden anderen waren zusammengeschworen.

Auch in der Bibel gibt es Beispiele von Mobbing. Auch bei Jesus. Er wurde vespottet, ausgelacht, es wurde schlecht über ihn geredet von den Pharisäern und Schriftgelehrten, seine Lehre war bei vielen nicht erwünscht und er wurde als Gefahr gesehen. Er kennt den Schmerz, die Ausgrenzung, die Verletzungen, die Worte anrichten können,das Gefühl von Isolation, übler Nachrede. Und das obwohl er nie etwas Schlechtes getan hatte. Es steht geschrieben Jesus war ohne Sünde. Er kann am besten nachvollziehen, wie wir Menschen uns in solchen Situationen fühlen, denn obwohl er Gott war, war er auf der Erde ganz Mensch.

Mobbing kann in extremen Fällen schlimme Folgen haben. Es gibt Kinder die Angst haben in die Schule zu gehen, Depressionen schon in Jugendjahren, Selbstvertrauen und Selbstwert werden zerstört. Worte haben Macht.

Worte haben Macht, sie können über Leben und Tod entscheiden“ Sprüche 18,21

Gründe für Mobbing

Ich habe mich oft gefragt, warum Menschen manchmal so handeln. Ich denke, es gibt verschiedene Ursachen.

  • Wer andere schlecht machen muss, hat meist mangelndes Selbstbewusstsein. Er sieht alle Fehler des anderen und weist auf sie hin, um selber besser dazustehen und versucht die eigenen Schwächen zu vertuschen

  • Schrei nach Aufmerksamkeit

  • Schadenfreude

  • Menschen, die selbst verletzt worden sind und ihren Schmerz an andere weitergeben. Verletzte Menschen verletzen Menschen

  • Unzufriedenheit

  • Neid, Eifersucht

  • eigene Enttäuschungen, Frust, Zorn auf andere auslassen

  • Gruppenzwang

Schutz vor Mobbing

Wie können wir in Mobbingsituationen reagieren, was können wir dagegen tun?

Gott sagt in in der Bibel, dass Worte Macht haben zu beleben oder zu zerstören. Wir können Worte, die über uns ausgesprochen werden oft nicht beeinflussen, wir haben jedoch die Entscheidung zu treffen, wie wir mit diesen Worten umgehen. Wir können unser Herz beschützen.

Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus“ Sprüche 4,21

Wenn wir unser Herz schützen wollen, brauchen wir ein starkes Fundament, auf dem wir gegründet sind. Wir müssen wissen, wer wir sind und woraus wir unseren Wert beziehen.

Ich habe meine Identität in Christus gefunden. Wenn ich weiß, dass ich in Gottes Augen wertvoll, einzigartig und wunderbar bin, brauche ich Lügen, die Menschen über mich verbreiten, nicht mehr zu glauben. In Gottes Wort steht die Wahrheit über mich und was Gott über mich denkt, ist viel wichtiger, als das, was andere Menschen über mich denken. Ich weiss und glaube daran, dass Gott mich einzigartig geschaffen hat, mit Stärken und Begabungen, die andere nicht haben. So kann ich auch zu meinen Schwächen stehen, und brauche mich nicht mit anderen zu vergleichen.

Zitat: “ Niemand kann bewirken, dass du dich minderwertig fühlst, ohne deine Zustimmung“

Wie können wir mit Mobbingtätern umgehen, wie sollen wir Ihnen begegnen?

Wenn möglich können wir uns von solchen Menschen abwenden und abgrenzen, aber nicht immer ist das möglich. Der Ratschlag den Gott uns gibt, ist auf den ersten Blick sehr schwierig umzusetzen, ich denke jedoch es gibt keine bessere Alternative.

Vergeltet anderen Menschen nicht Böses mit Bösem, sondern bemüht euch allen gegenüber um das Gute. Tragt euren Teil dazu bei mit anderen in Frieden zu leben, soweit es möglich ist. Liebe Freunde, rächt euch niemals selbst, sondern überlasst die Rache dem Zorn Gottes. Denn es steht gechrieben: Ich allein will Rache nehmen, ich will das Unrecht vergelten, spricht der Herr. Handelt stattdessen, so wie es in der Schrift heisst: Wenn dein Feind hungrig ist, gib hm zu essen, wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken und er wird beschämt darüber sein, was er dir angetan hat. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute. “ Römer 12, 17-19

Was Mobber am meisten brauchen ist Liebe. Es ist herausfordernd, aber wir können versuchen diesen Menschen mit Gottes Augen zu sehen. Für Gott ist auch diese Person wertvoll. Das Problem ist, dass sie diese Liebe Gottes noch nicht erkannt und noch nicht erlebt hat. Würde sie Gott kennen, würde sie wissen, wie sehr sie geliebt ist und welchen Wert sie in Gott hat. Sie würde ihre Stärke kennen und könnte den anderen die ihre lassen. Sie würde alle Aufmersamkeit und Anerkennung von Gott erhalten und müsste nicht darum kämpfen. Sie würde sich nicht an den Schwächen der anderen freuen, sondern sie hätte Freude daran andere aufzubauen. Sie wäre nicht neidisch oder eifersüchtig, sonden wäre dankbar und zufrieden, mit dem was sie hat. Sie würde eigene Enttäuschungen, Frust und Zorn nicht auf andere auslassen, sondern würde damit zu Gott kommen und alles bei ihm abgeben. Sie würde nicht der Gruppe folgen, sondern Gott.

Gemobbte sowie Mobber brauchen Jesus.

Ich denke Gott möchte, dass wir in solchen Situationen nicht wegschauen, sondern den Mut haben dagegen aufzustehen. Wir haben als Christen den Auftrag in der Gesellschaft einen Unterschied zu machen. Gott möchte uns dafür gebrauchen um seine Liebe in die Welt zu bringen, auch zu den Menschen, die uns verletzen. Wir sollten nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Wir können mit Gottes Hilfe vergeben, den anderen auf seine Fehler aufmerksam machen, damit konfrontieren, aber respektvoll und sachlich bleiben. Wir können für ihn beten und durch unser Verhalten, welches er sich nicht erwarte hätte, eine andere Sichtweise zeigen und zum Nachdenken bringen.

Dunkelheit kann keine Dunkelheit vertreiben, nur Licht kann das.

Christus spricht: Ihr seid das Licht der Welt. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5,14-16

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