Mittwochsimpuls Worauf baust du?

Lesedauer 4 Minuten

Blogbeitrag zum Hören:

 

Jeder Mensch hat etwas in seinem Leben worauf er baut, was ihm Sicherheit und Lebenssinn gibt. Etwas wovon er sich Glück und Zufriedenheit erhofft, ein erfülltes Leben.

Worauf baust du dein Leben?

Wer oder was gibt dir Sicherheit?

Wer oder was gibt deinem Leben Sinn?

Wer oder was spricht dir Wert zu?

Wer oder was ist dir kostbar?

Wofür investierst du deine Zeit?

Wer oder was ist dein Lebensfundament?

Wer oder was gibt dir Halt?

Letzten Sonntag im Gottesdienst haben wir die Geschichte vom reichen Jüngling gehört, der zu Jesus kam und ihn fragte:

„Was muss ich tun um ewiges Leben( ein glückliches Leben, Leben in Fülle) zu erhalten?“

Jesus erwiderte ihm: “ Du kennst die Gebote. Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht lügen, du sollst Vater und Mutter ehren usw.“ Der Mann sagte zu Jesus: “ Das habe ich alles gehalten von Jugend an.“ Da sprach Jesus: „Aber eines fehlt dir noch, geh und verkauf alles was du hast und gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und dann komm und folge mir nach!“ Da ging der reiche Jüngling traurig davon, denn er hatte viele Güter. ( nachzulesen in Markus 10, 17-22)

Ich denke Jesus ging es gar nicht darum, ob der Mann viel Reichtum besaß oder nicht. Aber es ging ihm darum, den jungen Mann zum Nachdenken zu bringen. Dieser junge Mann hat sein Leben auf Geld und Reichtum aufgebaut. Das war seine Sicherheit im Leben.

Es gibt vieles worauf wir unser Leben bauen können, seien es Menschen oder auch Dinge, z. B. Leistung, Macht, Anerkennung, Beziehungen, Familie, Schönheit, Jugend usw. All das ist schön und gut. Es ist nichts schlechtes daran viel Geld zu haben, etwas zu leisten, eine intakte Familie und gute Beziehungen zu haben. Die Gefahr ist jedoch, wenn diese Dinge unser Leben bestimmen und wir glauben, nur wenn ich dies oder jenes habe, so oder so bin, von Menschen anerkannt werde, dann kann ich glücklich sein und sonst nicht.

All das was wir uns vorgestellt haben und worauf wir bauen kann aber auch zusammenbrechen wie ein Kartenhaus. Reichtum und Macht kann man verlieren, Beziehungen können in die Brüche gehen, Schönheit und Jugend ist vergänglich. Wenn wir Anerkennung bei Menschen suchen verlieren wir unsere Freiheit und versuchen es immer allen recht zu machen und unser Leben danach auszurichten was bei anderen gut ankommt.

Wenn all diese Dinge vergänglich und nicht sicher sind, was bleibt mir dann? Wenn ich das verliere, worauf ich mein Leben gebaut habe, dann habe ich keinen Halt mehr, keine Orientierung,keine Sicherheit, der Boden unter den Füßen wird mir weggezogen.

Am Ende des Gottesdienstes sollten wir uns über folgende Fragen Gedanken machen:

Wo hat es sich in meinem Leben gelohnt mein Vertrauen ganz auf Jesus zu setzen, mein Leben auf ihn zu bauen, ihm nachzufolgen? Gab es eine Situation, wo ich gemerkt habe, dass ich auf die falsche Karte gesetzt habe?

Wie war das bei mir?

Früher, bevor ich mich bewusst für Jesus entschieden habe, habe ich mein Leben meist auf das gebaut was ich leistete und konnte. Wenn ich etwas gut gemacht habe, das gab mir Wert und Anerkennung. Ich merkte schon in meiner Kindheit, dass in der Gesellschaft Leistung etwas sehr wichtiges war. Meine Eltern waren sehr viel beschäftigt im Aufbau des Familienbetriebes und haben sehr viel Zeit in die Arbeit investiert und waren sehr erfolgreich und angesehen. In meinen Gedanken setzte sich die Meinung fest, wenn ich anerkannt werden will musste ich etwas aufbauen, etwas Besonderes im Leben erreichen. Diesen Druck baute ich mir selber auf, er kam nicht von meinem Umfeld oder meiner Familie. Ich selbst war es, die alles möglichst richtig machen wollte. Anerkennung bei Menschen wurde mir sehr wichtig. Ich tat vieles um anderen Menschen zu gefallen, versuchte es jedem recht zu machen, versuchte alles im Griff zu haben und konnte auch schwer “ Nein“ sagen, wenn mir etwas zuviel wurde.

Aber durch eine Krise ist dieses Kartenhaus zusammengebrochen. Angstzustände und Depressionen haben mich leistungsunfähig gemacht. In dieser Zeit konnte ich nicht mehr viel tun, ich schaffte es nicht mal mehr meinen gewöhnlichen Alltag zu meistern. Mit Haushalt und den damals 3 kleinen Kindern kam ich an meine Grenzen und alles wurde zu einer Last. Nichts hatte ich mehr selbst im Griff.

Genau in dieser Zeit ist mir Jesus begegnet. Genau in meiner größten Schwachheit, an meinem Tiefpunkt habe ich Gottes Liebe erfahren. Gott hat mir gezeigt, er liebt mich so wie ich bin, nicht aufgrund meiner Leistungen und dem was ich tue. Er liebt mich immer gleich. Seine Liebe ist bedingungslos und gerade wenn ich kraftlos bin, mich wertlos fühle, sagt er mir: Du bist wertvoll, weil du bist, wie du bist. Egal was andere Menschen über mich denken oder sagen, wichtig ist wie Gott über mich denkt.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es sich lohnt auf Gott zu bauen, und ihm alles zu geben, ihm ganz zu vertrauen und ihn zum Fundament meines Lebens zu machen, weil er wird immer da sein, wenn auch alles andere vergänglich ist und ich selbst nicht alles im Griff habe, seine Liebe bleibt für immer. Deshalb möchte ich heute nicht mehr leben um Menschen zu gefallen, sondern um Gott zu gefallen. Seine Liebe ist das Einzige, was ich nie verlieren kann.

Er liebt mich mit einer Liebe, die nie aufhört.

Er hat mich je und je geliebt.

Er liebt bedingungslos.

Alles andere vergeht, aber Gottes Liebe bleibt ewiglich.

 

 

4 Antworten auf „Mittwochsimpuls Worauf baust du?“

  1. Hallo und Ahoi werte Ulrike,

    danke für deine klaren und offenen Worte, für deine Erinnerung…

    Sind es die menschlichen, weltlichen Maßstäbe und Be-Wertungen, welche wir loslassen dürfen. Ähnlich wie bei dir, sind es die Tiefpunkte, welche mich haben erkennen lassen… und auch die Entscheidung war dann klar, in die Nachfolge Jesu zu gehen – mehr und mehr loszulassen um „zu gewinnen“.

    Lieben Dank und haben wir Mut,
    Raffa.

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